Schreibabys - vielfältige Ursachen möglich

Nur in wenigen Fällen ist die Diagnose "Verdauungsprobleme" für Schreiepisoden bei Säuglingen ausreichend. Lediglich bei ungefähr 5% der Schreibabys können wirkliche körperliche Beschwerden oder Krankheiten diagnostiziert werden.

Die Gründe für häufiges Schreien sind uneinheitlich und individuell zu betrachten. Temperament, Schwierigkeiten bei der Selbstregulation und Anpassung in den ersten Lebensmonaten spielen eine große Rolle.

Nur in seltenen Fällen wird das Schreien durch Blähungen oder Darmkoliken ausgelöst. Durch die Erregung und durch das Luftschlucken der Kleinen beim Schreien kann es jedoch zu Bauchbeschwerden kommen.

 

Nachfolgend einige Umstände die zu Unruhe und Unsicherheit und dadurch bedingtem anhaltendem Schreien bei Babys führen kann:

Schwangerschafts- oder Geburtsrisiken belasten die Eltern. Dadurch kann der Kontakt zum Kind negativ beeinflusst werden.

Depressive Verstimmungen im Wochenbett verhindern eine feinfühlige Verbindung zum Neugeboren, welches mit Unsicherheit und Schreien reagiert.

Unsichere Bindungsrepräsentionen der Eltern machen eine sichere Basis für die Säuglinge schwierig.

Partnerschaftliche Schwierigkeiten hemmen den unbeschwerten Kontakt zum Baby.

Jedoch kann, wenn das Schreien ab der 6 Lebenswoche einsetzt, ein ösophagealer Reflux für das Schreien um die Stillmahlzeiten verantwortlich sein.

 

Da es viele Gründe für das kindliche Schreien gibt, ist es sinnvoll, indivduell nach Lösungen zu suchen. Die körperliche Untersuchung des Kindes, seine Selbstregulationsmöglichkeiten, aber auch die Betrachtung elterlicher Belastungsthemen sind in der Behandlung und Beratung von Schreikindern zielführend.